Ist Österreich eine Nation? Haben wir Österreicher und Österreicherinnen eine eigene nationale Identität und wenn ja: Seit wann? Das wirkt erst mal wie ein Haufen an ketzerischen Fragen. Aber … besonders viele Voraussetzungen für eine Nation scheinen wir hier im Alpenstaat doch wirklich nicht zu erfüllen! Es gibt in Österreich keine Mythen aus grauer Vorzeit. Keine alten Geschichten, die uns erklären sollen, woher wir kommen und warum wir zusammengehören. Es gibt keine österreichischen Nibelungen.
Diese Tatsache bedeutet gleichzeitig nicht, dass es überhaupt keine nationalistischen Mythen gäbe. Nur sind die deutlich jünger. Jünger … und dreckiger. Und sie können uns damit viel über diese Frage der österreichischen Nation sagen. Gehen wir also heute gemeinsam an die Gründungsmythen Österreichs!
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Quellen
Literatur zur Serie
- Ernest Gellner: Nations and Nationalism
- Ernest Gellner: Nationalism
- Anthony Smith: Ethno-symbolism and Nationalism. A Cultural Approach
- Benedict Anderson: Imagined Communities
- Michael Billig: Banal Nationalism
Literatur zu dieser Folge
Online-Inhalte
- Die Welt der Habsburger: Deutsche Österreicher oder österreichische Deutsche?
- Die Welt der Habsburger: Die Angst vor dem Verlust der Hegemonie
- Die Welt der Habsburger: Der radikale Deutschnationalismus und seine Haltung zur Habsburgermonarchie
Die Deja-vu Jingle basiert auf einem Song meiner Band ERNST
Hallo Ralf, ich habe gerade die erste Folge Gründungsmythen gehört und mir kommt der Gedanke, dass Menschen dazu gehören wollen. Und daher die Entwicklung der Nationen dies zeigt. Durch das Wissen/Bildung wurde immer bewusster, dass es nicht nur die 5 Dörfer um einen drum herum gibt und dann irgendwo Kaiser/König, whatever, sondern viele Menschen die ähnlich sind zu mir. Meist gleiche Religion, Sprache, Wissen und Lebenssinn.
und das gepaart mit der Antriebsfeder dazu gehören zu wollen, stärkt den einzelnen Menschen. Das Selbstbewusstsein steigt, jedes einzelnen aber auch der Region.
Danke für die Folge und den Blick in die Vergangenheit mit der Verknüpfung der Gegenwart.
Danke dir! Und ja: Das ist sicher ein zugrundeliegendes psychologisches Bedürfnis. Aber doch erklärt es nicht, warum ausgerechnet eine Nation das Ergebnis ist mit allem, was dazugehört. Gruppen könnten sich ja anhand ganz anderer Merkmale auch bilden