Ging es im US-Bürgerkrieg um die Sklaverei? Darauf gibt es eine einfache Antwort. Ja natürlich. Die Frage der Sklaverei war de facto der einzige Grund für diesen Sezessionskrieg. Aber doch würden viele Menschen in den USA und vor allem in den Südstaaten dieser Aussage heute nicht mehr zustimmen. Woran könnte das denn liegen? Nun … Wie so oft bei solch verzerrten Blicken auf die Geschichte: Es liegt vor allem an einem Mythos. Dem Mythos vom Lost Cause.
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Diese Idee des Lost Cause ist im Amerika von heute und besonders in den ehemaligen Staaten der Konföderation einer der wirkmächtigsten politischen Mythen überhaupt. Nur durch ihn lässt sich sinnvoll erklären, warum in Bezug auf den Bürgerkrieg immer noch über die Rechte von Staaten und andere politische Ablenkungsmanöver gesprochen wird anstatt über die Sklaverei. Und nur durch ihn lässt sich erklären, wie etwa die Entfernung von konföderierten Denkmälern noch im 21. Jahrhundert zu rechtsradikalen Ausschreitungen führen kann.
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Quellen
- Edward H. Bonekemper III: The Myth of the Lost Cause. Why the South fought the Civil War and why the North won.
- Cody Marr: Not even past. The stories we keep telling about the Civil War.
Holla, ich habe dich noch in keiner Folge so wütend gehört!
Aber zurecht.
Bei den „states rights“-Fuzzis frage ich mich immer, ob die das selbst ernst nehmen oder sich nur über ihren Sophismus freuen.
Aber super, wie du das zerlegt hast! Das muss ich mir merken…
Danke dir und ja: Die Wut teile ich (wie man hört)