Deutschbalten und Deutschbaltinnen waren eine der vielen deutschsprachigen Minderheiten in Osteuropa. Und wie überall sonst ging ihre Ansiedlung im Baltikum – in Livland beziehungsweise dem heutigen Estland und Lettland – im Zuge der großen deutschen Ostsiedlung des Hochmittelalters über die Bühne. Soweit so klassisch also: Von der Hanse bis zu kirchlichen Akteuren reicht die Bandbreite der Akteure hier. Aber doch unterscheidet die Deutschbalten und Baltinnen so einiges von den anderen deutschen Communitys in Osteuropa. Und genau diese Besonderheiten wollen wir uns in der heutigen Folge des Déjà-vu Geschichte Podcasts gemeinsam mit Martin Pabst näher anschauen.
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Da wäre zum Beispiel erstmal die auffallende Tatsache, dass es „die Deutschbalten“ eigentlich gar nicht gab. Vielmehr gab es Livländer, Kurländer und Estländer und sie verstanden sich erst sehr spät in ihrer Geschichte als eine einzige zusammenhängende Gruppe. Was die Deutschbalten und Baltinnen ebenfalls schon immer hervorgehoben hat, ist ihr Ruf, vor allem aus Adel und somit Oberschicht bestanden zu haben. Und tatsächlich: Von deutschen Landwirten kann im Baltikum so gut wie keine Rede sein. Dennoch ist die Lage nicht so einfach und wir können auch nicht ausschließlich von Grafen und Baronen ausgehen. Aber die größte Besonderheit ist eine ganz andere: Im Gegensatz zu fast allen anderen deutschsprachigen Gruppen in Osteuropa, wurden die Deutschbalten und Deutschbaltinnen nämlich nicht nach dem Zweiten Weltkrieg durch sowjetische, tschechoslowakische, ungarische, rumänische, polnische oder andere politische Entscheidungsträger in Richtung Westen verjagt. Nein: Die Umsiedlung der Deutschbalten erfolgte unter der Ägide der Nationalsozialisten – und das schon vor Beginn des Zweiten Weltkriegs.
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Links zur Episode
- Martins Podcast „Stichwort Städtereformation“ und „Von Asch bis Zips“ vom Deutschen Kulturforum östliches Europa
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Moin!
Meine Eltern waren mit einer „Ostpreußischen“ Familie befreundet. Keine Ahnung was das wirklich bedeutet hat. Die hießen – wenn ich mich richtig erinnere – Katriniak.
Aber davon mal abgesehen, Du kennst meine Meinung zu dem Thema generell: „Afrikanischer Grabenbruch und so“.
Würde mal gerne wieder was anderes hören … wolltest Du nicht die eurozentrische Brille ablegen und z.B. über die afrikanischen Hochkulturen / Königreiche was machen?
Gruß,
Ludwig
P.S: Ist zwar nicht mein wirkliches Interessengebiet, war aber schon interessant und mit Infos die ich so nicht kannte.
Nächste Woche kommt was zu Taiwan 😉