Die Hysterie ist eine Krankheit, die die Hälfte der Menschheit seit Jahrtausenden verfolgt. Es ist die weibliceh Hälfte und das große Problem: Die Hysterie ist gar keine echte Krankheit! Vielmehr war sie seit jeher eine Catch-all-Diagnose für Frauen, die alle erdenklichen Symptome zeigen konnten. Eine echte Definition dieser „weiblichen Hysterie“ gab es dabei nie, zumindest keine wissenschaftliche. Stattdessen diente sie wie so vieles andere dazu, die männliche Dominanz auf Frauen auch im „medizinischen“ Bereich aufrechtzuerhalten.
In dieser Folge des Déjà-vu Geschichte Podcasts begeben wir uns daher auf die Suche nach dem Ursprung der Hysterie und ihrer Bedeutung im Lauf der Geschichte. Von antiken Gelehrten bis zu Sigmund Freud und darüber hinaus führt uns diese Reise. Von absurden Diagnosen über schwache Erklärungen bis hin zu gefährlichen Behandlungen. Die Folge ist ein Auszug aus dem exklusiven Podcast des Déjà-vu Clubs, den du hier kostenlos anschauen kannst.
Diese Episode und die Shownotes findest du auch auf ralfgrabuschnig.com. Dort kannst du mir gerne ein Kommentar hinterlassen, ich würde mich freuen, von dir zu hören! Und wenn dir der Déjà-vu Geschichte Podcast gefällt, abonniere ihn doch bitte in deinem Podcatcher. Das hilft mir ungemein, ein wenig Sichtbarkeit in der großen weiten Welt der Podcasts zu erlangen.
Links zur Episode
Das Beitragsbild zu dieser Episode stammt vom Wellcome Trust, einer globalen Non-Profit-Organisation mit Sitz im Vereinigten Königreich. Hier kannst du mehr über den Trust erfahren.
Bin neu dabei und will mir noch ein paar Folgen anhören, bevor ich mich dazu entscheide, die Sache mit dem Club weiter verfolge. Übrigens war dieser Podcast eine Empfehlung von Daniel und Richard von Zeitsprung.
Nach zwei Folgen scheint mir das eine gute Empfehlung für Leute wie mich, die gern historische Zusammenhänge lernen wollen.
Kleiner Kritikpunkt aus der Hysteriefolge, den allerdings auch der Podcast Synapsen behauptet hat: Die Zeiten, in denen Arzneimittel nur an Männern getestet wurden, sind schon lange vorbei. Ich arbeite in der Arzneimittelforschung und muss mich an die internationalen Guidelines halten. Ausgeschlossen werden aus ethischen und aus Sicherheitsgründen nur schwangere Frauen, aber nicht Frauen per se. Auch und gerade in tierexperimentellen Studien, z. B. Toxizitätsstudien, müssen Tiere beiderlei Geschlechts getestet werden.
Das nur als kleiner Hinweis, ansonsten weiter so!
Schöne Grüße
Mathias
Hey Mathias! Aber klar doch: Du hast ja noch gut 80 Folgen, kein Stress 🙂 Oh habe ich das so simplistisch dargestellt? Ohne mich jetzt sonderlich auszukennen, sollte mir klar gewesen sein, dass sich die Testlage natürlich geändert hat. Daher vielen Dank nochmal!
(an den Freigeber: wegen Tippfehler bitte den nachfolgende. korrigierten – anstelle des vorherigen – bitte freigeben, danke:)
Noch bevor ich die Folge gehört habe täte ich gern dem Herrn Kommentator Mathias Schmidt gern antworten:
Weiß er denn, dass es zwischen Frauen und Tieren einen Unterschied gibt?
Spaß bei Seite: Meines (TV-)Wissens wurden Frauen (übrigens wohl sehr viel länger noch, als der gute Mann meint) doch per se aus Studien rausgehalten,
aus dem einfachen Grund: Sie haben einen Zyklus mit zyklusbedingten Hormonsschwankungen haben, die ins Studienergebnis mit einfließen, was man ausschließen wollte, als man noch dachte Frau und Mann würden gleich krank und bräuchten dieselbe Medizin.
Ich möchte da z. B. gern ausdrücklich darauf hinweisen, dass die gängige altbekannten Beschreibung von Herzinfarkten-Anzeichen leider nur für Männer gilt: Bei Frauen äußern sie sich ganz anders, weshalb sie oft nicht oder viel zu spät erkannt werden und deshalb Frauen einen Herzinfarkt seltener überleben (aber zum Glück wohl auch seltener welche erleiden müssen) und das bis heute, wobei das absichtliche Raushalten von Frauen sich (sofern das inzwischen tatsächlich geändert worden sein sollte) und das dadurch fehlende Wissen über geschlechtsspezifische Unterschiede rächt sich also bis heute und viele weitere Jahre/Jahrzehnte noch in Form von Fehldiagnosen und/oder falschen Behandlungen (angefangen bei Medikamentendosierungen, Gabe von Medikamenten die bei Männeen wunderbar wirken, bei Frauen aber schlechter und dafür andere besser bis open end)
Als selbst LongCovid-ME/CFS-Erkrankte hatte mich der Ted-Talk von Jennifer Brea (und deren Film „Unrest“) auf http://www.millionsmissing.de schwer beeindruckt, weil ihr auf ihrem steinigen Diagnoseweg auch „Hysterie“ unterstellt wurde, jetzt bin ich gespannt auf die wandernde Gebärmutter.
Danke für deine Antwort und ich hoffe, das jetzt richtig freigegeben zu haben 🙂
Ich denke, dem gibt es nichts hinzuzufügen – und auch danke für die Ted- bzw. Filmempfehlung!