Josef Stalin. Dieser Name dominiert bis heute die russische Geschichte und auch die Geschichtspolitik. Die Sowjetunion und der Kommunismus mögen inzwischen zwar lange vorbei sein, aber doch erinnert in Russland noch sehr viel an diese Zeit und an Stalin selbst. Der Personenkult von damals strahlt doch nicht zuletzt noch bis heute aus, wenn man sich etwa die alljährlichen Feierlichkeiten zum Tag des Sieges am 9. Mai in Moskau ansieht. Und siehe da: Auch in öffentlichen Umfragen rangiert Josef Stalin unter der russischen Bevölkerung noch im 21. Jahrhundert unter den größten historischen Figuren des Landes. Platz 3 konnte er etwa im Jahr 2008 noch holen! Höchste Zeit also, sich der Erinnerungspolitik Russlands in Bezug auf diesen Mann näher zu widmen.
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Nun gut … Auch in Russland hat sich natürlich inzwischen herumgesprochen: Stalin war schlecht. Also zumindest eher … Aber das gilt oft nur für die Person. Die Ära des Stalinismus von den 1930ern bis in die 1950er-Jahre wird im Gegensatz dazu nicht unbedingt als rein negativ wahrgenommen. Immerhin war das doch eine Zeit der nationalen Größe für die Sowjetunion! Und genau diese Spannung prägt dann auch das Verhältnis des heutigen starken Mannes Russlands mit seinem Vorgänger. Wladimir Putin ist sich einerseits nicht zu unbedingt schade, Josef Stalin öffentlich als „Verbrecher“ zu bezeichnen. Viel Kritisches über das stalinistische System kann man vom ex-KGB-Mann Putin aber auch wieder nicht erwarten.
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Quellen
- Ein sehr guter Überblicksartikel der Bundeszentrale für politische Bildung