Schon ganze fünf Jahre vor dem “Anschluss” an das nationalsozialistische Deutschland fand die erste Demokratie in Österreich ihr Ende. Seit 1933 herrschte dort der Austrofaschismus. Oder zumindest wurde das autoritäre Regime von Kanzler-Diktator Engelbert Dollfuß und seinem Nachfolger Kurt Schuschnigg schon damals von seinen Feinden so genannt. Die Gewaltherrscher selbst fanden selbstredend schönere Namen dafür. Doch nichts an dieser Entwicklung zur Diktator war in Österreich vorgezeichnet, wie ja auch der Schritt Deutschlands in den Nationalsozialismus keinesfalls zwangsläufig war. Der Weg in den Austrofaschismus der Dreißigerjahre musste im Jahrzehnt davor erst geebnet werden und genau um diesen Weg in die Diktator soll es in dieser neuen Episode des Déjà-vu Geschichte Podcast gehen.
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Ich spreche in dieser Folge über einige der Entwicklungen der österreichischen Zwischenkriegszeit und wie sie den Austrofaschismus mit vorbereitet haben. Insbesondere muss man da über die beispiellose politische Polarisierung reden, die die beiden großen Blöcke der Zeit – die konservativen Christlich-Sozialen und die Sozialdemokraten – immer hermetischer voneinander trennte. Im Bund gab es seit 1921 keine sozialdemokratische Regierungsbeteiligung mehr und das trotz Wahlergebnissen nahe der 40 Prozent. In der Hauptstadt, wo sie auf eine absolute Mehrheit aufbauen konnte, werkelte die Arbeiterpartei währenddessen am Gegenmodell zum konservativen Österreich: dem Roten Wien. Kompromiss war in dieser Konstellation weitgehend nicht mehr vorgesehen. Durch die parallele Militarisierung der Zeit standen sich die beiden Blöcke dann auch bald in Form ihrer paramilitärischen Gruppierungen auf den Straßen Österreichs gegenüber. Am Ende dieser Turbulenten Zeit stand dann der Austrofaschismus.
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