Ist Österreich denn eigentlich eine Nation? Hat das Land so etwas wie eine eigene nationale Identität? Nun mit Blick auf die Wahlergebnisse hierzulande lässt sich auf jeden Fall nur schlecht behaupten, der Bevölkerung in Österreich wäre der Nationalismus so voll und ganz fern. Mit dem Blick in die Geschichte sieht das aber doch ein wenig schwieriger aus. Denn wo andere Nationalstaaten in Europa auf Mythen bis weit ins Mittelalter oder gar die Antike zurückgreifen, steht es um solche Legenden und Verwurzelungen in Österreich eher schlecht. Sogar so sehr, dass die nationalen Gründungsmythen des Landes allesamt erst im 20. Jahrhundert entstehen.
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Aber das heißt dennoch keinesfalls, dass solche Mythen in Österreich nicht präsent oder wirkmächtig wären. Und wie sie das sind! Genau dem wollen wir in dieser Folge des Déjà-vu Geschichte Podcast also auf den Grund gehen. Welche nationalen Mythen existieren im Österreich von heute und wie prägen sie Selbstbild und Geschichtspolitik in dem Land? Von Opfermythos bis Neutralität gibt es da doch einiges zu entpacken – legen wir also los!
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Links zur Episode
Quellen
- Ernest Gellner: Nations and Nationalism
- Ernest Gellner: Nationalism
- Rolf Steininger: Austria, Germany, and the Cold War. From the Anschluss to the State Treaty 1933–1955
Hi, Ich habe eben die Österreich-Folge gehört und da fehlt mir irgendwie was.
Gab es nicht mal einen römisch-deutschen Kaiser, dem „Baiern“ oder heute Bayern zu groß und zu mächtig war und die Hälfte davon abgetrennt hatte, aus dem Österreich hervorging?
Gibt es daraus gar nix irgendwie Kurs Nationalmythos, oder gibt es da gar keine Erinnerungskultur, sondern alles nur auf die Habsburger konzentriert?
Immerhin müsste Österreich und Deutschland eine gemeinsame Vergangenheit haben, geprägt durch die alten Römer, Germanen, Völkerwanderung etc etc., woraus sich das Deutsch-Gefühl herleiten würde.
Grüße aus Köln
Martin
Stimmt. Die Ursprünge des heutigen Österreichs gehen auf Bayern zurück – damit begann die Herrschaft der Babenberger. Aber mir sind dahingehend keine großen Geschichten oder Mythen bekannt, zumindest keine wirkmächtigen. Was das Deutsch-Gefühl angeht, gibt es da aber natürlich schon einiges. Vor allem die Sprache war natürlich immer verbindend und wurde auch im 19. Jahrhundert so gesehen. Daraus abgeleitet auch Literatur, Kunst, Kultur.