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Chasaren und das Judentum. Warum es kompliziert ist

Was die Geschichte auch nach Jahren der Beschäftigung immer noch spannend hält ist, dass man trotzdem nie alles gehört hat. Und man muss auch nie etwas dazu erfinden, nur um eine fesselnde Story zu erzählen – auch die absurdesten Dinge sind schon geschehen. Allerdings tendieren gerade die interessantesten Teile der Geschichte dazu, zu Mythen umzuschlagen oder gar von Verschwörungsgläubigen aufgenommen zu werden. Was dann tatsächlich Geschichte und was Mythos ist, ist oftmals schwer zu sagen. Die heutige Erzählung ist genau eine solche: Die Legende der Chasaren und wie sie das erste und einzige jüdische Großreich der Geschichte erschufen! Wobei… ob sie das wirklich taten hängt ganz davon ab, wen du fragst. Und davon, welche Meinung diese Person zum Staat Israel hat. Mann… warum kann ein Thema nicht einfach einmal unkompliziert und frei von Antisemitismus sein?

Das Chasarenreich im frühen Mittelalter

Aber zu Beginn erstmal die offensichtliche Frage: Wer waren diese Chasaren denn überhaupt? Oder auch die Khasaren oder Khazaren – die Schreibweise scheint eher Ansichtssache zu sein. Nun: Gute Frage! Eines der faszinierendsten Merkmale dieses Volkes und seines Staates ist schließlich, dass kaum jemand je von ihnen gehört hat! Dabei handelte es sich beim Chasarenreich um eine echte Großmacht seiner Zeit. Begründet wurde es von Angehörigen eines Turkvolks – eben mit dem Namen Chasaren – das sich im 7. Jahrhundert zwischen dem Schwarzen und Kaspischen Meer breit machte. Wie das damals so üblich war, kam das Reitervolk ursprünglich aber von weiter östlich in den Steppen Euroasiens. Das kennen wir auch von all den anderen Reitervölkern, die Europa, China und Co. so lange auf Trab gehalten haben.

Die Chasaren gehörten dabei wahrscheinlich erst noch zur Stammeskonföderation der Göktürken, die in ganz Zentralasien ihren Einfluss ausübte. Im 7. Jahrhundert zerbrach diese Konföderation aber und in dessen Westen blieben die chasarischen Herrscher und ihre ehemaligen Bündnispartner die Bulgaren übrig. Die waren damals ebenfalls noch ein Turkvolk und machten es sich erst etwas später im heutigen Bulgarien gemütlich. Daran dass die Bulgaren weiter in Richtung Westen wanderten, waren die Chasaren übrigens sehr direkt beteiligt. Durch die Vertreibung ihrer alten Partner sicherten sie sich nämlich die Vorherrschaft im Nordkaukasus und begannen schließlich, den dortigen Handel zu kontrollieren und ihr eigenes Reich zu errichten. Und der Handel war gar nicht mal so unbedeutend. Immerhin zogen Teile der Seidenstraße an der Region vorbei, das byzantinische Reich hatte dort seine Handelsinteressen und im Süden saß mit den aufstrebenden Arabern eine weitere bedeutende Wirtschaftsmacht.

Nachdem der frischgegründete Staat der Chasaren das anrückende islamische Reich der Umayyaden dann aber auch noch im Krieg schlug, führte ab dem 8. Jahrhundert gar kein Weg mehr an ihnen vorbei. Die Chasaren saßen an einem strategisch wichtigen Angelpunkt, kassierten mächtig Zoll auf alle Warenströme und hatten gerade auch ihre militärische Macht unter Beweis gestellt. Das nahmen sie dann auch zum Anlass, sich noch ein bisschen weiter auszubreiten und setzten sich bald auf der Krim und östlich bis zum Aralsee fest. Aus einem Teil eines türkischen Stammesverband wurde so innerhalb eines Jahrhunderts ein Großreich.

Die Chasaren treten zum Judentum über, oder taten sie das?

So weit so gut. Die Chasaren waren also ein halb-nomadisches Turkvolk aus Zentralasien, das sich am Nordkaukasus festsetzte und zu einer Regionalmacht aufstieg. Das macht sie jetzt zu nichts Besonderem. Reitervölker gab es in der Geschichte zum Saufüttern und viele dieser Völker errichteten auch mehr oder weniger erfolgreiche Staaten. Die Hunnen, die Awaren, die Ungarn, die Mongolen… Diese Liste könnte man noch einige Zeit fortsetzen. Irgendwann im Laufe des 8. Jahrhunderts taten die Chasaren dann aber etwas, was sie von allen Reitervölkern abhob. Ach was sage ich, sie taten etwas, das sie von allen Völkern jemals abhob: Sie traten geschlossen zum Judentum über! Also … zumindest tat das ihre Führungsschicht … vielleicht. All das ist zugegebenermaßen etwas umstritten, aber bekanntlich ist doch alles umstritten, wenn es um die Geschichte des Judentums geht. Kaum versieht man sich, steht schon der nächste antisemitische (ähm, ich meine natürlich israelkritische) Verschwörungstheoretiker vor der Tür und will seinen braunen Senf dazugeben.

Dass die Geschichte um die Chasaren umstritten ist, hat aber auch ein paar gute Gründe. Es gibt da tatsächlich einige recht unglaubwürdige Überlieferungen vom Übertritt des Chasarenreiches zum jüdischen Glauben. So soll der Khan der Chasaren einer Legende zufolge einfach einen christlichen und einen muslimischen Gelehrten an seinen Hof geladen haben, um sie zu fragen, welche Religion denn nun die bessere sei. Die beiden waren sich offenbar in nichts einig, außer darin, dass das Judentum der jeweils anderen Religion immer noch vorzuziehen war. Und so entschied sich der Khan kurzerhand fürs Judentum. Mhh, also ich weiß ja nicht so recht … Gibt es da nicht etwas Handfesteres?

Ja das gibt es! Ein wenig. Das Judentum ist im Chasarenreich zumindest indirekt doch greifbar. Es gibt jüdische, arabische und europäische Quellen, die uns von diesem Übertritt zum Judentum berichten. Außerdem finden wir just ab dem 8. Jahrhundert immer weniger Grabfunde in der Region, denen Beigaben beigelegt wurden. Das macht man im Judentum eben nicht, was zumindest eine Erklärungsmöglichkeit darstellt. Zum Teil sind Einwohner und Einwohnerinnen des Chasarenreichs also vielleicht tatsächlich konvertiert. Das macht die Chasaren somit zum einzigen Staat der Geschichte, in dem so etwas je geschehen ist. Und – wenn man Israel nicht zählt – ist das Chasarenreich somit die einzige jüdische Großmacht, die jemals existiert hat.

Und man hat nie wieder von ihnen gehört – fast

Lange halten sollte sich das Ganze aber trotz allem nicht. Auch wenn mit den muslimischen Umayyaden die ersten Feinde im Süden erst mal abgewehrt werden konnten, kam dort schon bald das noch mächtigere Reich der Abbasiden auf und begann, neue Probleme zu machen. Auch Byzanz stand dem Einfluss der Chasaren zunehmend kritisch gegenüber und im Norden rückten dann auch noch die Wikinger an (bald bekannt als die Kiewer Rus). Das Chasarenreich verlor als Resultat mehr und mehr an Einfluss. Teile seiner tributpflichtigen Untertanen vertschüsten sich schließlich (so zum Beispiel die Ungarn), bis die Kiewer Rus das Reich der Chasaren Ende des 10. Jahrhunderts endgültig schluckte.

Das Chasarenreich geriet danach schnell in Vergessenheit. Das ist eben so, wenn man keine schriftlichen Quellen hinterlässt, selber schuld. Wozu traten diese unnützen Nomaden dann überhaupt zum Judentum über, wenn sie nicht lesen und schreiben wollten? Das ist in der Religion nun ja nicht gerade unbedeutend … Das erste Mal, dass man dann wieder vermehrt von den Chasaren hörte, war erst im 19. Jahrhundert (wie sollte es anders sein). Zu der Zeit kam unter den europäischen Juden und Jüdinnen langsam die Idee des Zionismus auf. Da ist es verständlich, dass ein historischer jüdischer Staat wie das Chasarenreich ihr Interesse erregte. Eine besonders verhängnisvolle Verbindung wurde aber erst weitere hundert Jahre später geschlagen und die würde lange Schatten werfen.

Die Chasaren, die Aschkenasi und der Staat Israel

In den 1970er-Jahren veröffentlichte der Schriftsteller Arthur Koestler nämlich sein Buch „Der dreizehnte Stamm“. Darin griff er eine These auf, die schon länger in gewissen wissenschaftlichen Kreisen herumgeschwirrt war. Er behauptete, dass die Aschkenasi und insbesondere die Juden und Jüdinnen Osteuropas in Wirklichkeit von den Chasaren abstammten! Die Idee ist so einfach wie unbeweisbar. Sie besagt, dass die Chasaren ihr Reich zwar an die Kiewer Rus verloren, sich als Volksgruppe aber halten konnten und später gesammelt in Richtung Westen marschierten. Dort entwickelten sie sich über die Jahrhunderte zu dem, was wir heute die Aschkenasi nennen.

Wie man auf die Idee kommt? Keine Ahnung. Aber die Auswirkungen dieser Theorie sind doch ganz enorm! Letzten Endes bedeutet die Abstammung so gut wie aller osteuropäischer Juden und Jüdinnen von den Chasaren immerhin, dass diese ethnisch gar keine „echten“ Juden sind, also nicht von einem der Stämme Israels abstammen. Sie sind die Nachfahren eines Turkvolks! Nun war dem lieben Arthur Koestler schon selbst bewusst, dass die These geradezu eine Einladung an Antisemiten auf der ganzen Welt war, davon alle möglichen absurden Forderungen abzuleiten. Er schrieb sein Buch trotzdem. Und siehe da: Kurz nach der Veröffentlichung fasste die Theorie auch schon unter rechten Verschwörungsfans Fuß. Die finden das Argument nämlich richtig klasse. Die Juden sind doch ohnehin alles nur Chasaren und haben mit dem Heiligen Land nichts am Hut. Damit fehlt auch dem Staat Israel jegliche Existenzberechtigung! Überraschung, Überraschung. Wer hätte denn damit rechnen können …

Tja, und das, meine Lieben, ist der Grund, warum ich dir auch nicht gerade empfehlen kann, nach den Chasaren auf Google oder (Gott bewahre) auf YouTube zu suchen. Kaum versieht man sich, landet man auch schon auf aryanblood.com oder so einem Dreck. Die Geschichte wirft doch oft einen längeren Schatten, als unbedingt notwendig wäre.

17 Gedanken zu „Chasaren und das Judentum. Warum es kompliziert ist“

  1. besonders gut an deinen Artikeln (auch Büchern: „Endstation Brexit“) finde ich zum einen, dass du auf Allaussagen
    (die Chasaren haben . . . . , es „war“ soundso) verzichtest, vieles relativierst, aber zweitens nicht vor deutlichen statements zurückschreckst („aryanblood.com oder so einem Dreck“ 🙂

      1. Skeptisch bin ich immer, wenn ich diesen Podcast höre. Da ich selbst Geschichte und Theologie studiert habe, erschauderte ich beim Hören der Folge über die Geburt von Jesus Christus, nicht nur, da dieser Beitrag sehr dürftig ist, sondern auch weil Herodes mit Herodot verwechselt wird.
        Jetzt diese neue Folge über die Chasaren. Dieses Thema ist ebenfalls ein Tanz auf der Rasierklinge. Bei diesem Thema gibt es nichts zu gewinnen. Aufgabe des Historiker ist es , überlieferte Zeugnisse der Vergangenheit zu sammeln, sie kritisch zu untersuchen, um daraus die geschichtliche Wirklichkeit zu erschließen.
        Die Geschichte der Chasaren wurde zum ersten mal durch Artur Koestlers „Der dreizehnte Stamm“ in der Öffentlichkeit bekannt. Dazu sollte (muss) erwähnt werden, dass Koestler emigrierter Jude aus Österreich war. Habt ihr glatt vergessen!!! Er widerlegt die rassische Grundlage des Judentums in diesem Buch, weil er glaubte, damit die rassistische Grundlage des Antisemitismus verschwinden zu lassen. Er hatte kaum Quellen für die These, dass die Chasaren nach Zusammenbruch ihres Reiches nach Westen in das heutige Osteuropa, Ukraine, Polen, Belarus, Litauen und Ungarn gewandert sind. Allerdings existieren in den Schum-Städten des Rheines viele Dokumente mit Nachfragen zu kultischen Gepflogenheiten der chasarischen Juden. Sechs Millionen Juden im Osten Europas sind Nachfolger dieser Chasaren. Die wenigen deutschen Juden, die durch Privilegien nach Polen gelockt wurden, können es wohl kaum sein. Schade, kein Platz mehr, hätte noch viel zu sagen gehabt. Grüße

        1. Fair enough. Über den Versprecher damals ärgere ich mich selbst und habe ihn dann zumindest in der Beschreibung erwähnt. Ist blöd gelaufen.

          Hierzu: Das sehe ich anders. Aufgabe eines Historikers darf es durchaus sein, auf Themen hinzuweisen, die in Teilen der Gesellschaft eine problematische Bedeutung angenommen haben. Weil historisch (und allgemein) interessierte Menschen das ja vielleicht doch wissen wollen – und warum auch nicht. Es geht hier also nicht darum, bei dem Thema „was zu gewinnen“. Ich habe Köstler außerdem sehr wohl erwähnt und auch kurz eingeordnet. Klar, kann man länger machen.

          Alles ab da finde ich an deinem Kommentar dann aber abwegig. Was möchtest du sagen? Dass Köstler doch recht hatte, auch wenn er die Quellen nicht hatte, weil ein paar kultische Dokumente aus dem Rheinland ein paar Nachfragen beinhalten? Und darauf aufbauend ist eine tiefgehende genealogische Analyse bis runter zum 93. Prozentpunkt angebracht? Ich bitte dich.

          Und da ignoriere ich mal, wie vollkommen irrelevant die Frage der genealogischen Abstammung ohnehin ist.

        2. Hallo Rene Getto,

          ich finde Deinen Beitrag bzgl. Chasaren sehr, sehr interessant, und bin hier auch seit längerem recherchierend unterwegs – da dies ein Schlüsselthema ist.
          Würde mich riesig auf Deinen Kontakt freuen.
          Danke und Gruß
          Holger

    1. Der Artikel ist eher eine Zusammenstellung von Halbwahrheiten, gewürzt mit Ausfällen gegen Rechte. Als historisch Interessierter halte ich ihn für wertlos, sorry!

  2. Klingt nach einer spannenden Theorie. Auch wenn sie dann tatsächlich nicht von dem Stämmen im ursprünglichen jüdischen Reich abstammen sonder übergetreten sind macht das meiner Meinung nach keinen Unterschied. Die zumindest religiösen Wurzeln des Judentums liegen nunmal am östlichen Mittelmeer. Der Staat Israel gehört dahin und das ist auch gut so.

    1. Ja, habe ich aber erwähnt, oder? Das Thema kam in der Zwischenzeit so regelmäßig auf, dass ich es auch im jetzt ja Hauptformat Podcast nochmal angehen wollte

  3. Interessante Folge, alles vollkommen neu für mich!

    Zur Déjà-Klugschiss-Frage: Tatsächlich ist es mir schon einmal passiert, dass ich – ausgerechnet – eine zentralasiatische Reiterhorde recherchiert habe, und am Ende bei Neonazis gelandet bin. Allerdings nicht bei Neonazis, die über Geschichte schreiben, sondern bei echten, aktuellen Neonazis. In der Mongolei. Aber gut, der Anführer der Reiterhorde war auch ein krasser Antisemit.
    https://andreas-moser.blog/2021/03/10/ungern-sternberg/

  4. Fortsetzung. Als Folge dieser Tatsache ist natürlich die Zusammensetzung der heutigen Judenschaft zu 93% chasarischen Ursprungs. Palästinenser sind in Israel wohl die Semiten. Damit entfällt natürlich der historische Anspruch auf Israel und wäre auch nicht Gegenstand des biblischen Versprechens Kanaans. Die These untergräbt die theologische Grundlage sowohl jüdischer als auch christlicher Zionisten. Damit kann man natürlich das Existenzrecht Israels in Frage stellen. Deswegen wurde Koestlers Buch von israelischen Zionisten zerrissen. Dies alles aber als Mythos darzustellen, greift zu kurz. Koestler hat sorgfältig recherchiert und die These des 13 Stammes nachhaltig bestätigt. Niemals kann man allerdings solch eine These in der Öffentlichkeit diskutieren. Antisemitische Vorwürfe würden sofort erhoben erden und die Karriereaussichten wären von heute auf morgen obsolet. Deswegen hättet ihr das Thema nie behandeln dürfen.

  5. Zur Identität der Juden: Von den 12 Stämmen der Israeliten vernichteten die Assyrer 11 und ließen nur den Stamm Juda übrig (Bibel, 2.Könige 17, Vers 18). Später (587 v. Chr.) dezimierten die Babylonier die Oberschicht der Juden (2.Könige 25, Vers 21). Im Jahr 70 dezimierten die Römer die Juden bei der Eroberung Jerusalems erneut (ca. 1 Million Tote nach Flavius Josephus). Die überlebenden Juden wurden versklavt und im ganzen römischen Reich verteilt, wo sie sich natürlicherweise im Laufe der Jahrhunderte mit den dortigen Völkern vermischten. So sehen Juden mit deutschstämmigen Namen recht deutsch aus, orientalische Juden orientalisch usw. Eine genetische Identität der heutigen Juden mit den Israeliten gibt es also keinesfalls, bestenfalls eine religiöse. Da spielt der „13. Stamm“ der Chasaren dann auch keine Rolle mehr.

    1. War Koestlers Buch nicht ein Roman?

      Es gibt genetische Untersuchungen zur Herkunft der Osteuropäischen Juden. Ca. 40% Anteil aus dem Nahen Osten. Turkvölker und Finno-Ugren: Fehlanzeige.

      Jiddisch ist auch kein Krimgotisch. Keine Gemeinsamkeiten mit der Sprache der Wulfilabibel. Es ist Mittelhochdeutsch mit slawischen und hebräischen Einschlüssen. Also westgermanisch.

      Krimgotisch war die Sprache einer sehr kleinen Bevölkerungsgruppe, die sich mit den Krimtataren vermischte und islamisch wurde. Im 17. Jahrhundert verschwand die letzte Ostgermanische Sprache.

  6. Hallo,
    laut Wikipedia:
    Anerkannte Gruppen
    Bisher wurden von israelischen Rabbinat zwei Gruppen als Nachfahren der 10 Stämme anerkannt. Damit steht ihnen eine Einwanderung nach Israel im Rahmen des Rückkehrgesetz von 1950 offen:
    Die Falascha aus Äthiopien wurden als Abkömmlinge des Stammes Dan anerkannt. 1973 erfolgte die Anerkennung durch den sephardischen Oberrabbiner Ovadja Josef, dem 1975 der aschkenasische Oberrabbiner folgte.[2]
    Die Volksgruppe der Bnei Menashe („Söhne des Manasse“) aus den nordöstlich gelegenen indischen Bundesstaaten Manipur und Mizoram. 2005 wurden sie von Shlomo Amar, dem sephardischen Oberrabbiner Israels, als Nachfahren aus dem Stamm Manasse anerkannt.
    Und es gibt noch eine Menge weiterer Gruppen, bei dehnen das zumindest in der Diskussion steht. Komplette Ausrottungen von Gruppen waren und sind eher unwahrscheinlich. Insofern: Warum sollte es keine weiteren Abkömmlinge geben?

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