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Warum feiern wir Ostern … und seit wann?

Zur Geschichte von Ostern

Ostern ist der wichtigste Feiertag der Christenheit. Darüber ist sich eigentlich jeder einig, vom Vatikan abwärts bis zum kleinsten Blogger. Trotzdem kommt diese Tatsache ein bisschen überraschend. Das größte Fest des Jahres ist doch so offensichtlich Weihnachten, und nicht Ostern! Es ist kein Wunder, dass ich lange vor diesem Beitrag hier schon über die Geschichte von Weihnachten geschrieben habe. Und Mann, Mann, Mann: Weihnachten ist auch wirklich ein total erfundenes Fest. Kaum eine Tradition ist da viel älter als ein paar hundert Jahre. Sind die Osterbräuche auch alle so frei erfunden? Und überhaupt: Wer hat Ostern erfunden und was hat Jesus denn jetzt mit Hasen und Eiern am Hut? Zeit, sich die Geschichte Osterns mal ein bisschen genauer anzuschauen.

Warum feiern wir Ostern?

Wenn man über das wichtigste Fest der Christenheit redet, muss man fast zwangsläufig bei seiner der religiösen Bedeutung anfangen. Mit den heutigen Osterfeiertagen und Osterbräuchen hat all das zwar herzlich wenig gemeinsam, aber sei’s drum. Also was feiert man zum Osterfest? Hier gedenken Christen natürlich erstmal einer Sache: Dem Tod Jesu und seiner wundersamen Auferstehung nach drei Tagen. Die längere Version der Geschichte dürfte den meisten ja noch aus Kindheitstagen bekannt sein. Am Gründonnerstag zog Jesus in Jerusalem ein und lud am Abend zu einer fetten Fete, die später als Letztes Abendmal in die Geschichte einging. Am Tag darauf, dem Karfreitag, wurde Jesus dann verraten und gekreuzigt, bevor er am Ostersonntag von den Toten wieder auferstand. Da sieht man gleich: Der hatte Sinn für Drama, der Mann. Er wusste eben, dass er die Zuschauer ein paar Tage zappeln lassen musste, bevor er mit einem großen Knall zurückkehrte. Danach ließ er es sich dann nochmal vierzig Tage lang gut gehen und dann, zu Christi Himmelfahrt, … nun …. fuhr Christus eben gen Himmel. Und darum feiern wir Ostern, liebe Kinder.

Schön und gut. So haben wir es alle mal gelernt. Wie viel dran ist, kann man wie bei allen biblischen Überlieferungen natürlich debattieren. Aber schon bei dieser klassischen christlichen Erzählung kann man ein paar Auffälligkeiten bemerken. So fällt die Osterwoche der Christen just in die Woche des jüdischen Pessach-Fests, das wiederum praktischerweise grob zur Zeit der Frühlingstagundnachtgleiche (ja, das ist tatsächlich ein Wort) gefeiert wird. Das Pessach gedenkt dabei dem Auszug der Juden aus Ägypten und ihren 40-jährigen Weg durch die Wüste. Ein Schelm, wer jetzt eine Verbindung zur 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern und den 40 Tagen von Ostern bis Christi Himmelfahrt sieht und meint, die Christen hätten da einfach alles gestohlen. Das hat natürlich rein gar nichts miteinander zu tun!

Wann ist Ostern überhaupt?

Der Zusammenhang mit dem Pessach wird aber schnell noch offensichtlicher. Auch die Tatsache, dass Ostern ein beweglicher Feiertag im Jahr ist, lässt sich aus seiner Frühzeit ganz gut erklären. So schwankt auch das Pessach-Fest von Jahr zu Jahr so grob um den April herum. Also… in unserem Kalender zumindest. Im jüdischen Kalender macht das alles wahrscheinlich Sinn. Im Christentum wurde man sich dann aber recht bald einig, wann genau Ostern nun sein soll. Seit inzwischen 1700 Jahren ist der Ostersonntag offiziell der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling. Der erste Frühlingstag ist der 21. März, also kann der Ostersonntag frühestens am 22. März sein – Karfreitag und Co. werden entsprechend angepasst. Genau zu dem Zeitpunkt ist übrigens auch die erwähnte Frühlingstagundnachtgleiche. Deswegen war es auch lange ein heißer Kandidat als Weihnachtstermin. Gut, dass es das nicht geworden ist. Weihnachten und Ostern gleich nacheinander zu feiern, wäre doch eine ziemliche Verschwendung unserer wertvollen gesetzlichen Feiertage.

Im Gegensatz zu Weihnachten wird Ostern somit schon ziemlich lange gefeiert, auch wenn man sich die ersten 300 Jahre lang noch nicht so ganz sicher war, wann genau man es jetzt feiern sollte. Es begannen schon die sogenannten „Urchristen“, also die ersten christlichen Gemeinden in Jerusalem, damit, dem Tod und Auferstehung Jesu alljährlich zu gedenken. Anfangs dürften das nur einfache Gottesdienste gewesen sein. Bald schon feierte man Ostern aber über mehrere Tage hinweg, begann mit dem Letzten Abendmal am Donnerstagabend und endete dann am Sonntag. In den ersten Jahrhunderten des Christentums war diese Zeit außerdem der übliche Zeitpunkt, um Taufen durchzuführen. Der Feiertag nahm also schnell eine ganz zentrale Bedeutung an.

Feiertage gibt es im Jahr bekanntlich einige und sie alle erzählen eine Geschichte. Diese Geschichten habe ich in einem eBook zusammengestellt. Es ist für alle Empfänger meines Newsletters direkt kostenlos downloadbar.

Die Osterbräuche: gar nicht mal so christlich

Jetzt wissen wir also, warum wir Ostern feiern, woher es kommt und warum wir es ausgerechnet dann feiern, wenn wir es eben feiern. Trotzdem denkt heute wohl kaum jemand, wenn er an Ostern denkt, zuallererst an Jesus Christus, das Pessach-Fest oder die Frühlingstagundnachtgleiche. Wo kommen also die ganzen heutigen Osterbräuche und Traditionen her, die wir in Deutschland kennen? Wie sich herausstellt sind die nicht so frei erfunden wie im Fall von Weihnachten! Sie sind sogar richtig alt! Schauen wir uns ein paar davon genauer an.

Das Osterei

Eier waren schon über Jahrhunderte hinweg ein religiös angehauchtes Symbol gewesen, bevor die Geschichte mit Jesus und seinen Jüngern überhaupt stattfand. Sie standen in vielen Kulturen für das Leben und ja, auch die Wiedergeburt, weil aus der tot scheinenden Schale eines Eis neues Leben entspringt. Diese Symbolik hat sich für die Auferstehung Jesu ja fast aufgedrängt! Somit fingen wohl schon die frühen Christen damit an, Eier in den Ritualen der Osterfeiertage zu verwenden. Beispielsweise wurden Eier relativ bald rot gefärbt und verschenkt. Das Rot soll dabei das Blut Jesu darstellen. Na dann Mahlzeit.

Das Osterfeuer

Das Osterfeuer dürfte sogar noch ein älterer Osterbrauch sein, als die Eier. Bevor wir uns jetzt aber über diese uralte christliche Tradition freuen, ein Wort der Warnung. Das hat einen ganz einfachen Grund, denn Osterfeuer haben mit dem Christentum und Ostern überhaupt nichts zu tun! Schon in allen möglichen vorchristlichen Religionen gab es solche Feuer, meist mit dem Zweck, den Winter zu vertreiben. Wir reden hier schließlich immer noch über die Frühlingstagundnachtgleiche. Da waren derartige Feiern immer schon en vogue! Die Osterkerze, die heute in Ostergottesdiensten entzündet wird, hat eine ganz ähnliche Bedeutung. Sie bringt Licht in die Dunkelheit, wie das Osterfeuer die Wärme des Frühlings in die Kälte des Winters trägt. Naja, einfallsreich ist was anderes.

Das Osterlamm

Auch das traditionelle Osterlamm gehört zu den ganz alten Bestandteilen des Fests. Schon die frühesten Christen verspeisten am Ostersonntag Lamm, um den Abschluss der Osterfeiertage zu markieren. Aber das Lamm ist natürlich kein ursprünglich christliches Symbol. Es steht in ganz vielen Religionen und Kulturen für die Unschuld und auch im Judentum wurde zum Pessach immer ein Lamm geschlachtet. Warum wir heute aber Ostergebäck in Lammform backen, weiß ich auch nicht. Daran ist sicher die Weltverschwörung der zionistischen Geldvegetarier schuld.

Und der Osterhase?

Bisher hatten also alle Osterbräuche eine recht lange Geschichte, wenn sie auch kaum mit Jesus oder dem Christentum zu tun hatten. Der Osterhase ist im Gegensatz dazu aber eine ganz moderne Erfindung und ähnelt den vielen erfundenen Traditionen von Weihnachten schon eher. Vor dem 17. Jahrhundert ist ein Osterhase jedenfalls mehr oder weniger unbekannt. Max vom Blog curiositas zeigte kürzlich auch, wie Hasen noch im Mittelalter noch gesehen wurden. Das waren mörderische Viecher! Die können unseren Kindern doch keine Eier bringen!

Das änderte sich der Legende nach erst, als irgendwann ein gebackenes Osterlamm missglückte und dann wie ein Hase aussah. Den Leuten gefiel’s und sie behielten es. Ist zwar eine schöne Geschichte, aber wie die meisten schönen Geschichten wohl vollkommen frei erfunden. Wahrscheinlich hat sich der Hase einfach irgendwann in das Brauchtum eingeschlichen, weil auch er mit dem Frühlingsbeginn verbunden wird. Da kommen die sonst recht scheuen kleinen Hoppler ja hervor, um sich wild auf allen Feldern und Dorfplätzen zu paaren. Kein Wunder, dass so ein Spektakel auch den Volksglauben beeinflusste. Bei dieser recht kurzen Geschichte des Osterhasen ist es dann schon auffallend, wie jedes Jahr das Ende des Abendlandes heraufbeschworen wird, wenn Lindt seinen Schoko-Osterhasen mal wieder Goldhase nennt. Skandal! Islamisierung! Naja, zu dem Thema lege ich euch einfach mal den kurz-knackigen Podcast vom Buddler ans Herz. Sonst reg ich mich noch auf hier …

Und warum heißt das Fest nun Ostern?

So, jetzt haben wir eigentlich alle Mythen des Osterfests abgearbeitet. Ein letztes Mysterium bleibt aber noch, und zwar sein Name. Warum heißt Ostern Ostern? Zuerst muss man mal feststellen, dass es in fast allen europäischen Sprachen immer noch Pessach heißt! Zum Beispiel etwa das italienische Pasqua, das französische Pâques oder auch das schwedische Påsk. Deutsch und Englisch sind hier also eher die Ausnahmen. Und sogar im Deutschen gab es noch bis weit ins Mittelalter hinein den Begriff Paschen für die Osterfeiertage. Das deutsche und englische Ostern und Easter dürfte dagegen tatsächlich mit dem Osten zu tun haben. Also im Sinne von Sonnenaufgang, Morgenröte und so weiter. Das passt zwar ganz gut zur Wiederauferstehung am Morgen des dritten Tags und generell zum Frühling. Warum man das irgendwann unbedingt ändern musste, ist trotzdem schwer zu sagen.

Aber wie immer in der Geschichte gibt es zu der Theorie auch Gegenstimmen. Der angelsächsische Mönch Beda behauptete im frühen Mittelalter etwa, dass die Bezeichnung für Ostern nicht vom Osten sondern vom Namen Ēostra kommt, einer angelsächsischen Lichtgöttin. Aber wie eigentlich immer sollte man dem guten Beda hier nicht zu viel Vertrauen entgegenbringen. Er dürfte das schlicht und ergreifend erfunden haben oder es war Teil des „Volkswissens“ – also hat es ein anderer erfunden. Ich verweise hier nur nochmal auf die Legende von Hengest und Horsa, wo Beda allen Ernstes behauptete, alle Angelsachsen wären auf nur drei Schiffen nach England gekommen. Ein sehr kritischer Geist war das, wirklich.

Aber um zurück zu Ostern zu kommen: Respekt! Da hat es das Fest seinem nervigen Schwager Weihnachten aber gezeigt! Ist ja doch was dran, an den meisten Osterbräuchen. Warum es manchmal doch ganz sinnvoll sein kann, solche Dinge aus der Geschichte zu lernen, könnt ihr nun nochmal hier nachlesen. Wir hören uns dann in gut einer Woche im Déjà-vu Podcast! Bis dahin wünsche ich euch allen angenehme Osterfeiertage!

11 Gedanken zu „Warum feiern wir Ostern … und seit wann?“

  1. Moin!
    Wie immer ein spannender gut gemachter Artikel. Allerdings solltest Du vorsichtig sein mit ironischen Bemerkungen die verbal verstanden werden, geschrieben aber leicht als ernst gemeint „rüber“ kommen könnten.
    Gruß,
    Ludwig

  2. Ja. Man hat früher die Göttin Ischtar gefeiert. Deswegen Easter.
    Das war die Inana . Die gleiche Göttin. Die Enkelin von Enki! Idiot du hast keine Ahnung.
    Christentum hat es slles nur geklaut!

  3. Ein trauriger und ’natuerlich‘ Kleinkinderdeutsch gehaltener, sich anbiedernder -an was?- wohlfeiler langer und nicht wirklich erklaerender Text, fuer Deutsche die FETTE FETEN feiern und denen Geschichte egal ist. Denn sie lernen sowieso nichts daraus …. lol

  4. Gewisse Vorkommnisse haben sicher ihre Berechtigung und haben stattgefunden, aber was man alles damit gemacht hat und den Leuten mit Brimborien viel Sand in die Augen gestreut hat und immer noch streut, ja, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen, jedem Prediger, der dies verbreitet, sollte es für zumindest 2-3 Minuten die Sprache verschlagen. Nicht nur wegen der heutigen Weltlage, sondern weil eben NIE Friede war.
    Ich frage mich oft, ob die Prediger auch selbst glauben was sie da verbreiten.
    Trotzdem, mamma mia, die Mysterien bleiben, nur nicht so wie sie erzählt werden,
    Grüsse, Werner

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